
Aufforderung zum Tanz auf dem Vulkan
Gut 150 m ragt der Desenberg aus der Ebene der Warburger Börde auf. Die markante Erscheinung dieses kegelförmigen Berges hat die Menschen schon immer fasziniert. Nicht zuletzt wegen der fantastischen Aussichten, die der Gipfel des Berges bietet.
Aber nicht nur für den Menschen ist der Berg von großer Attraktivität. Zahlreichen Insekten dienter als Landmarke! So auch dem Schwalbenschwanz, dem wohl schönsten heimischen Tagfalter. Will man ihn treffen, begibt man sich am Besten im Frühsommer bei gutem Wetter auf den Berg. Dort kann man ihn im Bereich der Burgruine in aller Ruhe bei seinem „Tanz in den Lüften“ beobachten. Die zur Schau gestellten Flugspiele dienen der Partnerfindung, denn für einen mobilen Schmetterling, der große Areale befliegt, ist es sinnvoll, sich zum „Stelldichein“ an einem markanten Ort zu treffen – einem Ort wie dem Desenberg!
Aus Feuer geboren
Dass es sich bei den Flugspielen des Schwalbenschwanzes tatsächlich um einen „Tanz auf dem Vulkan“ handelt, macht ein Blick in die Vergangenheit des Berges deutlich. Er gehört zu den nördlichsten Ausläufern des größten Schildvulkans Mitteleuropas, dem 100 km südlich gelegenen Vogelsberg. Dieser spuckte vor 19 bis 9 Millionen Jahren Feuer und Asche. Der heutige Kreis Höxter ist von den verheerenden Eruptionen weitgehend verschont geblieben. Trotz seines markanten Äußeren handelt es sich beim Desenberg nicht um einen Vulkan, sondern nur um einen Basaltschlot, der die Erdoberfläche nicht durchbrochen hat. Da die zu Basalt erstarrte Magma wesentlich härter als das umgebende Gestein ist, wurde der Schlot im Laufe der Jahrmillionen von den einebnenden Kräften der Natur herauspräpariert und präsentiert sich nun in seiner charakteristischen kegelförmigen Gestalt.