
Wege der Vielfalt
Unsere Landschaft ist von Wegen und Pfaden durchzogen. Viele werden vom Menschen genutzt, andere wie Wildwechsel und Viehgangeln zeugen von der Wanderschaft der heimischen Wild- und Haustiere. Gemeinsam ist den Wegen ihre verbindende Funktion: Sie verknüpfen Lebensräume.
Auch andere Landschaftselemente fungieren als Ausbreitungskorridore für Pflanzen und Tiere, z. B. naturnahe Fließgewässer und ihre Auen, gut strukturierte Waldränder und Säume entlang von Wegen. Eine lebende Verbindung zwischen Lebensräumen sind Schafherden. Im Fell und in den Hufen der Tiere werden Früchte und Samen über weite Distanzen von einem Weidegebiet zum andern transportiert.
„Durch diese hohle Gasse muss er kommen…“
Im Gegensatz zu heute waren Straßen und Wege in früherer Zeit äußerst vielfältig. In der traditionellen Kulturlandschaft um Ottbergen und Bruchhausen hat sich diese Vielfalt bis heute erhalten. Neben modernen Wegeverbindungen finden sich tief ins Gelände eingeschnittene Hohlwege, verträumte Waldpfade und von Blüten gesäumte Gras- und Schotterwege. Um den Zauber dieser Landschaft für nachkommende Generationen zu bewahren, wurden die „Kalkmagerrasen um Ottbergen“ ins Netzwerk Natura 2000 aufgenommen und sind so zu einem wichtigen Bestandteil des Europäischen Naturerbes geworden. Der 13 Kilometer lange Rundwanderweg um die Ortschaften Ottbergen und Bruchhausen erschließt dieses Naturerbe. Beiderseits der Nethe erklimmt er bewaldete Höhen und mageres Offenland. Eine Besonderheit stellen die historischen Hohlwege dar, die Jahrhunderte überdauert haben und in Zuge des Projektes teilweise wieder freigestellt wurden.